AvHumboldt

Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt (* 14. September 1769 in Berlin; † 6. Mai 1859 ebenda, mit fast 90 Jahren) war ein deutscher Naturforscher.
zwei Jahre älterer Bruder: Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt (* 22. Juni 1767 in Potsdam; † 8. April 1835 in Tegel) war ein preußischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann; Mitbegründer der Berliner Humboldt-Universität
/Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) wurde am 16. August 1809 auf Initiative des liberalen preußischen Bildungspolitikers Wilhelm von Humboldt durch König Friedrich Wilhelm III. im Zuge der preußischen Reformen gegründet und nahm 1810 als Berliner Universität (Alma Mater Berolinensis) ihren Betrieb auf. Von 1828 bis 1945 trug sie zu Ehren ihres Gründers den Namen Friedrich-Wilhelms-Universität.
Die HU ist die älteste der vier Berliner Universitäten, die zweitgrößte Universität in Berlin, hat ihren Hauptsitz im Palais des Prinzen Heinrich an der Straße Unter den Linden in Berlin-Mitte.

zu seinem 250. Geburtstag im September 2019
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Als junger Oberbergmeister in Franken, mit 24 Jahren, wäre er um ein Haar in einem Stollen erstickt. Er deliriert schon, als er aufgefunden und nach oben gebracht wird. Wenige Jahre später, bei einer Flussfahrt auf dem Orinoko, droht das Boot des preußischen Kolumbus zu kentern. Humboldt kann nicht schwimmen, und im Wasser sind Krokodile. Mit knapper Not kommt er davon – nicht anders, als bei einer Vulkanbesteigung in den Anden eine Schneewand unmittelbar neben ihm abbricht und in die Tiefe stürzt. Auf einer Überfahrt von Havanna nach Cartagena im heutigen Kolumbien entgeht sein Schiff mit Glück einer Havarie. Im Dschungel hat er eine Begegnung mit einem Jaguar, die glimpflich verläuft.
Mit 57 Jahren besteigt Alexander von Humboldt im Stil eines Extremsportlers eine Taucherglocke und lässt sich auf den Grund der Themse herabsinken. Die Londoner bauen zu dieser Zeit den ersten Tunnel unter dem Fluss.
Humboldt hat Natur- und Geisteswissenschaft auf exemplarische Weise zusammengebracht.
das Selbstvermarktungsgenie … Da spricht der Netzwerker … So entsteht eine globale Marke.
Es liegt in seinem Wesen etwas Ausgekühltes, Gepanzertes.
Das sogenannte amerikanische Reisewerk … Das alles koordiniert ein einziger Mensch, der ein kleines Heer von Spezialisten – Drucker, Zeichner, Übersetzer, Verleger, wissenschaftliche Mitarbeiter und Co-Autoren – beschäftigt. … schreibt über Geographie und Soziologie, Flora und Fauna, Klima und Kunst. Es ist die größte je verfasste private Enzyklopädie. Sie ruiniert ihren Autor und reißt andere mit in den finanziellen Abgrund. Einige der Bände sind so teuer, dass Humboldt sich ihren Besitz nicht leisten kann. Als er 1827 nach Berlin zurückkehrt, ist er so berühmt wie pleite.
Die „Kosmos“-Bände ab 1845 … So dreht es sich für ihn um eine sinnliche Wissenschaft, Daten verbinden sich mit Poesie, zumal im zweiten Band.
Humboldt ist ein Sammler von Menschen und Kontakten. Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt heute sein Adressbuch. Darin hat er mehr oder weniger alphabetisch seine Kontakte notiert, mit Namen, Beruf, Haus- oder Hoteladressen und weiteren Informationen, 900 Namen und Anschriften insgesamt. … Humboldt verschickt Manuskripte an Freunde und Kollegen zur Begutachtung, er beteiligt Hunderte Wissenschaftler am Zusammentragen von Informationen aus den unterschiedlichsten Gebieten. Wikipedia im 19. Jahrhundert. Sein Netzwerk baut sich derart auf, dass viele junge Wissenschaftler, die ihm angehören, davon profitieren. Nicht nur Daten und Kommentare werden international in Zirkulation gebracht, sondern auch Hinweise auf Jobs und Posten.
Alexander von Humboldt hat keine welterschütternde Theorie hinterlassen wie Charles Darwin, der ihn verehrte. Er offeriert vielmehr intellektuelle Werkzeuge, offene Denkformen, holistische Ansichtsweisen, die sich im Globalisierungsschub des frühen 21. Jahrhunderts als erstaunlich nützlich erweisen: Nennen wir es den Humboldt-Code.
Man sieht den deutschen Forscher und Denker, der im Dschungel spanischer Kolonien zu sich selbst findet, den in Berlin geborenen Autor, der viele seiner Bücher auf Französisch verfasst. Man verfolgt den Europäer, der ein Drittel seines Lebens in Paris verbringt und sich bis ins hohe Alter – nach eigenen Worten – als halber US-Amerikaner fühlt.